Der Herbst bedeutet im Radsport: Offsaison! Es ist die Zeit nach einer langen Wettkampfphase und vor der kommenden Saison. In den Lehrbüchern der Trainingslehre heißt es: Ruhe, Auszeit und den Körper und Geist erholen. Bei mir nicht!
Ich liebe Wettkämpfe. Sie bedeuten für mich keinen Stress. Ich stehe an der Startlinie und habe Bock. Daher ist das Crossen für mich genau richtig. Die Rennen sind traditionell immer im Herbst / Winter und mit 60 Minuten sehr überschaubar. Es sind aber brutal intensive 60 Minuten. Mit dem Startschuss erfolgt das Laktat. Maximal und immer drauf! Es wird dreckig! Fahrtechnik ist wichtig. Das Rad ist ohne Federgabel und mit 33mm Bereifung super direkt. Fahrfehler enden im Sturz. Ständig muss man auf- und abspringen. Ständig bei der Sache bleiben. Wer Wettkampfangst hat, der ist hier verloren und wird schnell die Lust daran verlieren. Dafür ist die Sportart einfach zu ehrlich und zu hart. Das liebe ich! Ich bleibe entspannt und bin wenige Minuten vor dem Start im “Tunnel”.
Mich persönlich stresst aber die Rumreiserei zu den Rennen. Daher genieße ich es, dass ich im benachbarten Frankreich selten über 90min Anreise habe und viele, mit Liebe und Herzblut organisierte Rennen finde. Das Niveau ist immer gut und die Teilnehmerzahl zwischen 30 und 60 Starter crosstypisch familiär. In unmittelbarer Nähe finden sich nur wenige deutsche Rennen für mich. Kehl und Whyl sind ebenfalls sehr schöne (nahe) Rennen, wo sich die deutsche Elite trifft. Offsaison gibt es seit 6 Jahren nicht mehr für mich! Dafür genieße ich es zu sehr auf der Überholspur zu sein. Ruhiger wird es irgendwann bestimmt…
Foto: Maurice Kloetzen
Location: Soultz (Frankreich)